„Recht auf Stadt“ – Freiburg | Aktuelle Termine

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"Recht auf Stadt" - Freiburg | Aktuelle Termine

Regelmäßige TERMINE:

# FAU Workers Café: Die Eroberung des Kuchens!
jeden 1. Samstag im Monat 15-18 Uhr | Luftschloss Hinterhof Arne-Torgersen-Straße 24
Mit Kaffee, Kuchen und Klassenkampf sammeln und bündeln wir neue Kräfte !

# zum Kennen lernen und Fragen stellen rund um Hausprojektideen
Für interessierte Gruppen, Familien, Einzelmenschen
Jeden 4. Dienstag im Monat 20.00 Uhr | siehe Homepage Bauverein „Wem gehört die Stadt?“ [aktuell nur Online]

# Zum Kuckuck! – Offenes anarchistisches Treffen für Freiburg und Region
4. Donnerstag im Monat 19:00 Uhr | Kyosk (Adlerstr. 2) [aktuell pausiert, achtet auf Ankündigungen]

Roma/Sinti Diskriminierungsbericht Freiburg

Symbolisch Antiziganismus anerkennen, aber den konkreten Fall ignorieren: So erklärt der aktuelle Roma/Sinti-Diskriminierungsbericht, herausgegeben vom Freiburger Romabüro in Kooperation mit dem Freiburger Sintiverein, den Umgang mit der Diskriminierung der Minderheit.
Auf Bundesebene habe sich einiges verbessert, z. B. mit der Einrichtung der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus MIA.
Die Stadtpolitik und -verwaltung benenne auf Veranstaltungen zwar einen ansteigenden Antiziganismus, ignoriere und delegitimiere aber die Berichte der hundertfach erlebten und selbst aufgezeichneten Diskriminierungsfälle von Bürgern ihrer Stadt. Weiterlesen

Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. Juni bis 15. Juli 2024)

Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. Juni bis 15. Juli 2024)Nun sind sie wieder da, die „Stadt für Alle“ Nachrichten aus Freiburg und der Welt. Wer nicht lesen will, kann sie hier bei RDL nachhören.

[FR] KEINE REKOMMUNALISIERUNG VON VONOVIA-HÄUSERN
Der Gemeinderat hat die Chance, einen größeren Wohnungsbestand des umstrittenen Immobilienkonzerns Vonovia zu rekommunalisieren, verstreichen lassen. Das wäre aufgrund der auslaufenden Erbpacht möglich gewesen. Es handelte sich um rund 25 Häuser der GAGFAH, die jetzt zur Vonovia gehört, z.B. im Gebiet zwischen Stefan-Meier-Straße und Rennweg. Dem Antrag, den entsprechenden Punkt von der Tagesordnung zu nehmen, um die Voraussetzungen für einen Kauf durch die Stadt zu prüfen, stimmten lediglich Eine Stadt Für Alle, Freie Wähler, Freiburg Lebenswert und eine JUPI-Stimme zu. Die Mehrheit beschloss die Verlängerung der Erbpacht. Grüne, SPD etc. scheinen die wenigen Werkzeuge, die die Stadt zum Bremsen des Mietenwahnsinns besitzt, nicht nutzen zu wollen. Auch die Entscheidung, Grundstücke möglichst nur noch in Erbpacht zu vergeben, um kommunale Steuerungsmöglichkeiten zu behalten, erscheint vor dem Hintergrund, dass der Gemeinderat selbst bei der Vonovia diese Möglichkeiten nicht nutzen will, widersinnig.

[FR] ETWAS MEHR SOZIALWOHNUNGEN? Weiterlesen

Ableismus – Anschlag von Nazis auf ein Wohnheim der Lebenshilfe

Unter dem Motto „Was meint ihr, wenn ihr sagt, ihr seid gegen rechts? “ findet sich bei Radio Dreyeckland ein Kommentar, den wir hier gekürzt und leicht überarbeitet noch einmal abdrucken.
In Mönchengladbach wurde am 27. Mai ein Anschlag auf ein Wohnheim der Lebenshilfe verübt. In dem Heim wohnen Menschen mit Behinderungen. Es war eindeutig ein Anschlag von Nazis. Auf dem Stein, mit dem sie eine Fensterscheibe der Eingangstür einschlugen, stand „Euthanasie ist die Lösung“. Ein klarer Mordaufruf gegen Menschen mit Behinderung. Die NS-Sprache und -ideologie ist eindeutig und die Botschaft auch. Sie richtet sich an alle Menschen mit Behinderungen, ob mit sichtbaren oder unsichtbaren Behinderungen. Sie bedroht alle. Ableismus tötet, heißt ein Statement der Community. Die Meldung dieses Anschlages fand relativ wenig Resonanz in Presse und Medien. Nur die Lebenshilfe in Mönchengladbach rief zu einer Kundgebung auf. Sie ging allerdings bei der Organisation der Kundgebung über die Menschen mit Behinderungen und auch an deren bestehenden Communities hinweg. Es gab deswegen im Vorfeld viel Kritik am Vorgehen der Lebenshilfe von Seiten vieler behinderter Menschen, u.a. von der Gruppe Rollfender Widerstand. Nach dem Motto: „Nichts über uns ohne ohne uns!“ wollten sie einen Redebeitrag halten, durften aber nicht. Weiterlesen

Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. Mai bis 15. Juni 2024)

Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. Mai bis 15. Juni 2024)Nun sind sie wieder da, die „Stadt für Alle“ Nachrichten aus Freiburg und der Welt. Wer nicht lesen will, kann sie hier bei RDL nachhören.

VERDRÄNGUNG WEGEN FUSSBALL EM?
Das Hamburger Straßenmagazin Hinz&Kunzt und die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) fordern angesichts der Europameisterschaften im Männerfußball mit der Kampagne „Abseits Abschaffen“ mehr Schutz für Obdachlose. Bei internationalen Großereignissen würden obdachlose Menschen häufig für ein „aufgeräumtes Stadtbild“ aus Bahnhöfen und Innenstädten verdrängt. „Es ist zu befürchten, dass die extremste Form der Armut unsichtbar gemacht werden soll.“ „Auch obdachlose Personen haben ein Recht, sich im öffentlichen Raum aufzuhalten. Repressionen wie Platzverweise verstellen den Blick auf die eigentlichen Probleme: Wohnungsnot und Armut“, erklärt GFF-Juristin Luisa Podsadny. Die Gesellschaft für Freiheitsrechte will auch mit strategischen Klagen gegen Platzverweise für Obdachlose vorgehen. Platzverweise dürften nur zur Abwehr einer Gefahr ausgesprochen werden. „Die ins Abseits gedrängten Menschen gefährden in den meisten Fällen nichts und niemanden.“

BÜRGERGELD STREICHUNG BEI „SCHWARZARBEIT“?
Die SPD plant Medienbericht zu folge die Einführung einer zweimonatigen kompletten Streichung des Bürgergeldes bei „Schwarzarbeit“. Damit solle der Druck auf Bürgergeld-Bezieher:innen erhöht werden, eine reguläre Arbeit aufzunehmen. Dazu erklärt der Sozialrechtsexperte Harald Thomé: „Diese Pläne sind verfassungswidrig! Hier soll Sozialrecht in ein Strafrecht umgewandelt.“ An die SPD gerichtet führt er weiter aus: „Wenn ihr jetzt weitere Sozial- und Haushaltskürzungen vornehmt, zerstört ihr die soziale und demokratieerhaltende Infrastruktur des Landes.“

[FR] VERBESSERUNGEN BEIM WOHNGELD?
Nach anhaltender Kritik an der langen Bearbeitungsdauer von Wohngeldanträgen in Freiburg gibt es Änderungen, die die Situation von Leistungsberechtigten etwas verbessern sollen. Nachdem der Gemeinderat kürzlich entschieden hat, dass die berechtigten-Coupons beim Sozialticket zukünftig bis zu drei Monate länger gültig sein soll, als der Bewilligungszeitraum der jeweiligen Sozialleistung, hat die Stadtverwaltung nun angekündigt, dass sie beim Wohngeld im Fall von Weiterbewilligungsanträgen vorläufige Bewilligungen ausstellen will, sofern „grundlegende Unterlagen zur summarischen Prüfung vorliegen“. Diese vorläufige Bewilligung vor Abschluss der Antragsprüfung sollte dann ermöglichen, dass Annex-Leistungen wie das Sozialticket oder Bildung-und-Teilhabe-Leistungen in Anspruch genommen werden können. Zu letzteren gehören z.B. die Übernahme der Kosten für Schulausflüge und fürs Mittagessen in Schule oder Kita.

[FR] NAZIANGRIFF auf DIETI BESETZUNG
Am 08.06.2024 kam es gegen 2 Uhr nachts zu einem Angriff durch Nazis auf die Waldbesetzung im Dietenbachwald zwischen dem Freiburger Stadtteil Rieselfeld und dem geplanten Neubaustadtteil Dietenbach. Die Nazis, die mit Messern und Äxten bewaffnet waren und im Wald „Heil Hitler“ riefen, drohten im Zelt schlafenden Menschen sie zu töten. Die Angreifer schlugen von außen mit der Axt auf das Zelt. Zum Glück kamen schnell solidarische Unterstützer:innen.

ZWANGSRÄUMUNGEN
2022, jüngere Zahlen gibt es noch nicht, wurden bundesweit rund 30.000 Wohnungen zwangsgeräumt. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage von Caren Lay von der Linkspartei hervor. Im Verhältnis zur Einwohner:innenzahl weisen Bremen, Sachsen und Sachsen-Anhalt die höchste Zahl an Zwangsräumungen auf. Sozialrechtsexperte Harald Thomé verweist darauf, dass Jobcenter immer wieder eine Mitschuld an Zwangsräumungen tragen, „wenn mit Verweis auf vorrangige Leistungen, wie Wohngeld und Kinderzuschlag SGB II bzw. SGB XII-Leistungen abgelehnt werden.“ Dies gehe auf eine Weisung der Bundesagentur für Arbeit zurück, die die Rechtslage ignoriere. So stehen dann Antragsstellende durch die lange Bearbeitung der Kinderzuschlag- und Wohngeldbehörden oftmals ohne das für die Miete notwendige Geld da. Der Erwerbslosen und Sozialhilfeverein Tacheles fordert u.a., dass nicht fristlos gekündigt werden darf, wenn die fehlenden Mietzahlungen von Behörden verursacht wurden.

IMMER WENIGER SOZIALWOHNUNGEN
Die Zahl der so dringend benötigten Sozialwohnungen sinkt und sinkt. Letztes Jahr ging sie bundesweit um mehr als 15.000 zurück. Ende des Jahres gab es noch ca. 1,072 Millionen solcher Wohnungen. Statt 100.000 neue Sozialwohnungen, wie es die Bundesregierung angekündigt hatte, wurde lediglich der Bau von 49.430 Sozialwohnungen gefördert.

UEFA CONTRA VERSAMMLUNGSFREIHEIT
Die „Clean zones“ vor den EM Stadien sind verfassungswidrig, sagen Jurist:innen vom Arbeitskreis Kritischer Jurist*innen (akj) Freiburg und die Kritischen Jurist*innen Heidelberg. Sie kritisieren die von der UEFA den ausrichtenden Städten aufgezwungenen Verträge, die Versammlungsverbote rund um die EM Stadien vorsehen.

BARCELONA: VERBOT VON FERIENWOHNUNGEN
Die Bürgermeisterin von Barcelona hat angekündigt, bis Ende 2028 die Vermietung von Ferienwohnungen zu untersagen. „Und das wird es uns ermöglichen, 10.000 Unterkünfte auf den Miet- oder Verkaufsmarkt zu bringen“, so die Bürgermeisterin.

Bürgergeld verfassungsrechtlich zu niedrig

Unter verfassungsrechtlichen Gesichtspunkten ist Hartz IV, das jetzt Bürgergeld heißt, zu niedrig, zu diesem Schluss kommen die Juristinnen Sarah Lincoln von der Gesellschaft für Freiheitsrechte und Ulrike Müller in einem Artikel auf dem Verfassungsblog.
Würden weniger Verfassungsfeinde den politischen und medialen Diskurs bestimmen, müsste es also eigentlich klar sein, dass das Bürgergeld nicht gekürzt, sondern ganz dringend erhöht werden muss.
„Ein […] Bürgergeld muss […] ausreichend sein, um materielle und soziale Ernährungsarmut zu vermeiden. Die aktuellen […] Beträge entsprechen allerdings nicht diesem Anspruch“ schreibt der wissenschaftliche Beirat beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Weiterlesen